Continental will Mitarbeiter-Fortbildungen - in der Freizeit

Einen "interessanten Vorstoß" unternimmt die Continental-Personalchefin Ariane Reinhart, berichtet die Automobilwoche aus einem Interview mit ihr: Das Unternemen will seine Belegschaft an den Kosten für Fortbildungen beteiligen.

In Deutschland seien wir daran gewöhnt, dass Qualifizierung "innerhalb der Arbeitszeit stattfindet", so Ariane Reinhart. Doch für das Unternehmen sind Fortbildungen zunächst einmal Investitionen, und die kosten Geld. 75 Prozent der Fortbildungskosten seien Lohn- und Produktivitätsausfallkosten. Dabei würde die Qualifizierung ja auch der Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter dienen.

Die Personalvorständin rechnet vor: Wenn Continental 12.000 Mitarbeiter für neun Monate lang weiterbilden würde, dann würden diese Weiterbildungen dem Unternehmen "in der üblichen Form rund eine Milliarde Euro kosten". Dabei wären dann laut Ariane Reinhart "erst 20 Prozent unserer Belegschaft hier in Deutschland qualifiziert".

Da sich aufgrund der Digitalisierung, Automatisierung und neuen Antriebstechniken die Beschäftigungsformen wieder einmal wandeln, regt sie an, dass die Mitarbeiter "zumindest einen Teil" ihrer privaten Zeit einbringen sollen. Die Automobilwoche bescheinigt der gebürtigen Hamburgerin "bis hinein in feinste Facetten" mit innovativen Konzepten im Personalbereich vertraut zu sein.

Der Dortmunder IG-Metall-Chef Jochen Homburg sieht Gefahren für die Motivation der Mitarbeiter und große Belastungen für deren Gesundheit. Es sei unmöglich von Montag bis Freitag durchzuarbeiten und dann am Samstag und Sonntag noch auf Weiterbildungen zu gehen. Er bringt stattdessen die Bundesregierung ins Spiel, die den Unternehmen Fördergelder für Fortbildungen geben könne.


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https://www.automobilwoche.de/article/20190316/BCONLINE/190319908/exklusiv---initiative-von-personalvorstaendin-reinhart-conti-regt-mitarbeiter-fortbildung-auch-in-freizeit-an