Karmann meldet Insolvenz an und lässt Sozialplan wackeln
Der Autozulieferer Karmann ist durch die schwere Autokrise und Sozialplanverpflichtungen zahlungsunfähig und musste einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Das Unternehmen sieht sich im Kern aber sanierungsfähig und praktisch frei von Bankkrediten. Ein Insolvenzverwalter soll die neu strukturierte Karmann Unternehmensgruppe in eine gesicherte Zukunft führen und dabei so viele wie möglich der 3470 Arbeitsplätze erhalten.
1340 Mitarbeiter der rund 3500 Beschäftigten wurden aber bereits betriebsbedingt gekündigt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer hatten sich auf die Einrichtung einer Transfergesellschaft geeinigt, jedoch fehlen nun für deren Gründung rund 30 Mio. Euro. Das Insolvenzverfahren ist laut IG Metall eine Katastrophe für die Beschäftigten und gefährdet den vereinbarten Sozialplan mit den gekündigten Beschäftigten. Sie müssen nun um ihre Abfindung bangen. Das Insolvenzverfahren könnte die Ansprüche der Mitarbeiter begrenzen, was aber nicht zwangsläufig der Fall sein muss.
Das Land Niedersachsen prüft, ob es bei der Transfergesellschaft finanziell helfen kann und will z.B. mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds unter die Arme greifen.