Netto schlimmer als Lidl?
Rund 10 Stunden am Tag und zwischen 60 und 80 Stunden pro Woche, bei „unerträglichen“ Arbeitsbedingungen: Marktleiter des Netto Marken-Discounter erheben in einem Bericht des Magazins SPIEGEL Online schwere Vorwürfe gegenüber ihrem Arbeitgeber.
Dabei wird nicht nur von einer Wochenarbeitszeit berichtet, die teilweise das Doppelte des Vereinbarten betrage, sondern auch Testkäufe und Ehrlichkeitstests, bei denen Kassierern gefundenes Geld zur Überprüfung der Loyalität überreicht werde, gehören anscheinend zum Repertoire der Mitarbeiterführung durch den Konzern.
Zudem berichtet das Magazin von einem subtilen Mechanismus eines genauen Stundenkontingentes, das nur mit Abgabe einer schriftlicher Begründung durch den Filialleiter überschritten werden darf, was aber de facto nicht praktiziert werde, so dass Überstunden die Regel werden.
Das Unternehmen selbst weist die Vorwürfe zurück. Bei Netto seien Überstunden in unnatürlichen Größenordnungen nicht erwünscht, das Unternehmen lege Wert auf die Einhaltung des Arbeitsgesetzes und die Gehälter bewegen sich auf „branchenüblichem Niveau“.