WestLB-Chef Hilgert tritt überraschend zurück
WestLB-Chef Hilgert hat seinen sofortigen Rückzug aus der Bank erklärt. Nachdem er zuvor Quartalszahlen mit einem Konzernüberschuss von 250 Mio. Euro vor Steuern verkündet hatte - der beste Jahresauftakt der WestLB seit sieben Jahren - ist der Rücktritt rational nicht nachzuvollziehen. In den gut zwölf Monaten seiner Tätigkeit als Vorstandschef hat er ein nachhaltig tragfähiges Geschäftsmodell entwickelt.
Grund für seine Entscheidung sind zahlreiche Gespräche mit den Eigentümern, die aber nicht zu einem Kompromiss bei der von Hilgert geforderten Auslagerung von „nicht-strategischen Aktiva“ geführt hätten. Die westfälischen und rheinischen Sparkassen wollen sich auch nicht an einer erneuten Garantie für die drittgrößte Landesbank beteiligen. Für die Sanierung sieht er sich somit nicht genug von den maßgeblichen Eigentümern der Bank unterstützt.
Die EU-Kommission hat die von Eigentümern bewilligten Milliardenhilfen nur mit drastischen Auflagen genehmigt. Die drittgrößte deutsche Landesbank muss sich demnach vom Großteil ihrer Beteiligungen trennen und Standorte schließen. Die angeschlagene Landesbank steht somit vor dem schwersten Umbauprozess ihrer Geschichte.