Muttergesellschaft PAIG bringt Sell in Schwierigkeiten
Die Geschäfte des Flugzeugzulieferers Sell laufen eigentlich gut und es wurde 2008 vor allem mit der Herstellung von Flugzeugküchen ein Gewinn von rund 20 Mio. Euro erwirtschaftet.
Doch das Unternehmen ist Opfer riskanter Finanzierungspraktiken der Royal Bank of Scotland und leidet unter den Problemen der Muttergesellschaft. Sell gehört zur Premium Aircraft Interiors Group (PAIG) unter deren Dach weitere Luftfahrtausrüster arbeiten, die fast alle nur rote Zahlen schreiben. Um die wohl hohen Schulden der Mutter zu bedienen, muss Sell bluten und sämtliche Mittel werden nach Großbritannien zur Muttergesellschaft abgezogen.
Dadurch kommt der einzige Gewinnbringer der Gruppe nun selbst in Existenzprobleme. Um die Rendite zusätzlich nach oben zu treiben ist nun ein Stellenabbau im großen Stil geplant. 360 Stellen stehen zur Disposition - fast jede vierte Stelle. Die Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter gehen auf die Barrikaden und sehen es als vollkommen unverständlich an, dass Stellen abgebaut werden sollen. Für das laufende Jahr sind die Auftragsbücher voll und eigentlich müsste sogar 15 bis 20 Prozent mehr gearbeitet werden, um den Orderbestand abzubauen.
Unterdessen gibt es wohl erneut Überlegungen, Sell aus der PAIG-Gruppe herauszulösen und es bestehe bereits Interesse eines Investors. In der Vergangenheit scheiterte ein Verkauf jedoch stets an den hohen Preiserwartungen von PAIG.