Üble Arbeitsbedingungen im Call Center von Tectum
Call-Center-Agenten, die nicht effektiv genug arbeiten, werden die Stühle weggenommen, Teamleiter „pieksen“ Mitarbeiter mit einer Stricknadel, um sie auf Trab zu bringen –ehemalige Mitarbeiter eines Callcenters in Gelsenkirchen und die Gewerkschaft Verdi erheben schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen „Tectum“.
Gegenüber der WAZ spricht Verdi-Sekretär Markus Neuhaus von „untragbaren Arbeitsbedingungen“ in dem Call Center, das in nur wenigen Jahren zum größten in NRW aufgestiegen ist.
So berichten ehemalige Mitarbeiter von Gesprächen, in denen erkrankte Kollegen nach ihrer Rückkehr dem Teamleiter ihre Erkrankung offen legen mussten. Bei schwerwiegenden Erkrankungen sei der Vertrag dann nicht verlängert worden. Auch soll der Krankenstand innerhalb eines Teams als Druckmittel verwendet worden sein: Je geringer der Krankenstand in einem Team, desto höher seien auch die Provisionen – für alle.
Während Mitarbeiter und Gewerkschafter von extremem Druck und Schikanen berichten, weist der geschäftsführende Gesellschafter und Gründer des Unternehmens, Hubertus Küpper, die Vorwürfe zurück: Da sei nichts dran. Vielmehr fänden die Mitarbeiter in seinen Häusern „exzellente Arbeitsbedingungen" vor, „99 Prozent sind zufrieden".