Mitarbeiter flüchten aus den Jobcentern
Immer mehr Beschäftigte der Jobcenter kehren ihrem Arbeitgeber den Rücken. Laut einem Artikel der „Zeit Online“ liegt die Wechselquote der Beschäftigten zwischen 20 und 30%. Und so leidet mitten in der Wirtschaftskrise die Qualität der Jobvermittlung.
Der Grund für die hohe Fluktuation scheint die ungeklärte Lage der Jobcenter und damit einhergehend der hohe Anteil an befristeten Verträgen zu sein: Fast 14.000 der in den Jobcentern beschäftigten Vermittler haben nur einen begrenzten Vertrag.
Im Jahr 2007 hatte das Bundesverfassungsgericht die aktuelle de facto vorherrschende „Mischverwaltung“ mit einer unklaren sachlicher Zuständigkeit für verfassungswidrig erklärt. Sollte die Politik bis Ende 2010 keine Neuregelung realisiert haben, werden die Jobcenter schließen müssen.
Die Aufgabe der Jobcenter ist es, die knapp sieben Mio. Hartz IV-Empfänger in Deutschland „aus einer Hand“ zu betreuen. Derzeit werden die Jobcenter als Arbeitsgemeinschaften geführt, bei denen die insgesamt 60.000 Mitarbeiter zum Teil von der Bundesagentur für Arbeit (ca. 36.000) und zum Teil aus den Kommunen direkt kommen (ca. 20.000).
Durch die neue Organisationsform sollte das Pendeln der Menschen zwischen Arbeitsagentur und Sozialamt vermieden werden. Eine langfristig intensive Betreuung scheint angesichts der häufigen Vermittlerwechsel jedoch kaum möglich.