Tchibo hilft beim T-Shirtdruck – aber nicht immer
T-Shirts zum Selberdrucken, die gibt es beim Kaffeeröster Tchibo. Doch längst nicht jeder flotte Spruch darf drauf: Weil der Konzern vergangenes Jahr von einer Bloggerin vorgeführt wurde, zensiert Tchibo die Bestellungen im Netz nun. Seinerzeit hatte sie sich die ehemalige Greenpeace-Mitarbeiterin und Expertin für grüne Mode, Kirsten Brodde, den Slogan „Tchibo-Shirts: Gefertigt für Hungerlöhne“ von Tchibo auf ein T-Shirt drucken lassen und damit vor einer Hamburger Filiale des Konzerns demonstriert.
So etwa geht nun nicht mehr: Wer einen Text mit „Tchibo“ im Bestellformular eingibt, wird darauf hingewiesen, dass der Name Tchibo „markenrechtlich geschützt ist und daher nicht verwendet werden darf". „Auch Textpassagen mit Begriffen wie „unfair“, „Kinderarbeit“ oder „Hungerlöhne“, fallen unter die Zensur.
Dabei hat Tchibo bei der Verbesserung der Produktionsbedingungen Fortschritte gemacht. So kann man T-Shirts aus ökologischer Baumwolle bedrucken lassen und das Unternehmen dem Social Accountability International (SAI) beigetreten - einer Organisation, die Sozialstandards entwickelt und die Arbeitsbedingungen vor Ort überwacht.
Kooperationspartner Spreadshirt, mit dem Tchibo die T-Shirts anbietet, bestätigt, dass es eine Liste mit Wörtern gibt, mit der „Verunglimpfungen“ und „unwahre Behauptungen“ verhindert werden sollen. Die mit Tchibo abgestimmte Auswahl der Begriffe beziehe sich nicht nur auf die Produktionsbedingungen, sondern umfasse auch andere Bereiche wie zum Beispiel sexistische Aussagen.
Wenn man direkt bei Spreadshirt bestellt, gibt es eine solche Zensur übrigens nicht - mit Ausnahme von pornografischen oder als Wortmarke geschützten Begriffen.