Betriebsrat zeigt Shell wegen zu hoher Arbeitszeiten an
Der Betriebsrat der deutschen Shell-Landesgesellschaft hat den Ölkonzern beim Hamburger Amt für Arbeitsschutz angezeigt: wegen zu hoher Arbeitszeiten in einzelnen Abteilungen. Das berichtet „Die Welt“. Sollten sich die Vorwürfe der Arbeitnehmervertreter bei einer Prüfung durch die Behörde bestätigen, droht Shell ein sogenanntes Ordnungswidrigkeitsverfahren und am Ende vielleicht ein hohes Bußgeld.
Gegen die eigene Firma vorzugehen, ist bei deutschen Unternehmen ungewöhnlich – üblicherweise werden solche Probleme intern geklärt. „Eine mögliche Ordnungsstrafe ist nicht unser Ziel", erklärt die Betriebsrätin Corinna Dohrendorf. Es habe auch Gespräche mit dem Shell-Management dazu gegeben. „Weil der gesetzliche Rahmen diesmal aber extrem überschritten wurde, fühlen wir uns den Mitarbeitern gegenüber verpflichtet, ein Signal zu setzen", so die Arbeitnehmervertreterin.
Der niederländisch-britische Ölkonzern erklärte auf Anfrage der „Welt“, dass das Unternehmen zu laufenden Verfahren grundsätzlich keine Stellungnahme abgebe. Auch das zuständige Amt verwies auf das laufende Verfahren. Daher ist offen, wie lange es bis zu einer Entscheidung dauern wird.