Clariant: Gewerkschaften erwägen rechtliche Schritte gegen Sozialplan
Während der neue Sozialplan des Schweizer Chemiekonzerns Clariant AG von der Angestelltenvereinigung unterzeichnet wurde, haben die Gewerkschaften den Sozialplan nicht akzeptiert. Wie Clariant-Schweiz-Chef Armin Meile betonte, gelte er dennoch für die gesamte Belegschaft. Der neue Sozialplan löst ab 2010 den bestehenden ab, der Ende dieses Jahres ausläuft. Das in den letzten Jahren laufend restrukturierte Unternehmen beschäftigt in der Schweiz noch knapp 1500 Mitarbeiter.
Die Betriebskommission und die Gewerkschaften warfen dem Clariant-Management eine „plumpe Machtdemonstration" vor. Sie waren mit ihrer Forderung nach einer paritätischen Kommission zur Überwachung und Umsetzung des Sozialplans und einem absoluten Kündigungsschutz für Mitarbeiter ab 55 Jahren gescheitert. Auch bei der Berechnung der Abgangsentschädigung und bei der Laufdauer des neuen Sozialplans konnte keine Einigung erzielt werden. Die Gewerkschaft erwägen nun rechtliche Schritte. Sie vertreten rund 30 Prozent der Belegschaft von Clariant.
Die Angestelltenvertretung Clariant und der Verband Angestellte Schweiz beurteilen den bis 2012 geltenden neuen Sozialplan positiv. Er sei sogar etwas besser als der bestehende. So dauere die ab 55 mögliche Altersteilzeit bis 62. Danach folge eine Frühpensionierung ohne Einbussse bei den Leistungen der Sozialversicherungen. Zudem sehe auch der neue Sozialplan Frühpensionierungen ab 60 und vorgezogene Frühpensionierungen ab 58 vor.