Bundesdruckerei von Polizei durchsucht
Die Polizei hat die Geschäftsräume der Bundesdruckerei in Berlin-Kreuzberg durchsucht, um Hinweisen auf Schmiergeldzahlungen nachzugehen. Ein seit Monaten bestehender Verdacht wegen unlauterer Geschäftspraktiken scheint sich jedoch nicht bestätigt zu haben.
Allerdings wird gegen einen leitenden Angestellten ermittelt und Beweismaterial wurde sichergestellt. Der Mitarbeiter soll im Zusammenhang mit einem geplanten Auftrag Geld in Millionenhöhe nach Panama verschoben haben. Nach Informationen der „Morgenpost Online“ handelt es sich bei dem Verdächtigen um den Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft der Bundesdruckerei.
Der Vorfall scheint nur einer von mehreren Tiefs der Firmengeschichte zu sein: Nachdem die Bundesdruckerei 1994 privatisiert und im Jahr 2000 an einen Finanzinvestor verkauft wurde, dessen Firmengruppe als Obergesellschaft nur knapp einer Insolvenz entging und schließlich Treuhänder bei der Bundesdruckerei einstiegen, geriet das Unternehmen selbst in finanzielle Not, so dass der Bund aus Sicherheitsbedenken diese schließlich wieder komplett übernahm.
Die Bundesdruckerei beschäftigt derzeit ca. 1.300 Mitarbeiter und zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Dokumenten wie Reisepässen und Ausweisen.