Schlechte Job-Vermittlung bei der Bundesagentur für Arbeit
Aus der Wirtschaft verlautet Kritik an der Bundesagentur für Arbeit, dass sie zu ineffizient sei und an den Bedürfnissen vorbei arbeite. Betriebe beklagen zum Beispiel, dass die Agenturen ihnen oft unpassende Bewerber schicken. Tatsächlich führen die Vermittlungen laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung nur in 46 Prozent aller Fälle zu einer tatsächlichen Besetzung. Bei eigenen Anzeigen oder persönlichen Kontakten der Betriebe liegt die Erfolgsquote deutlich höher. Deshalb greifen immer weniger Unternehmen auf die Jobvermittlung der Arbeitsagenturen zurück und vor allem bei der Suche nach höher qualifizierten Mitarbeitern wird die Agentur oft erst gar nicht eingeschaltet.
Auch die Arbeitslosen werden nicht immer optimal betreut, da zu wenige Vermittler im Verhältnis zu den Arbeitslosen vorhanden sind.
Wenn weder Arbeitslose noch die Unternehmen die Behörde einschalten, wird sie langfristig an vielen Stellen des Arbeitsmarktes ihren Einfluss verlieren. Dies bestätigt eine DIHK-Befragung, nach der nur noch rund jeder zweite Betrieb seine offenen Stellen der Arbeitsagentur mitteilt.
Arbeitsminister Scholz verteidigt die Arbeitsagenturen jedoch vehement. Die Agentur ist auch in Bewegung und hat einen Radikalumbau hinter sich, um die Vermittlung zu verbessern. Dabei wurden die Abläufe neu geregelt und gestrafft, die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen überprüft und Arbeitsämter in Arbeitsagenturen umbenannt. Es wurde auch mehr Transparenz geschaffen, um besser vergleichen zu können, wer gut bzw. weniger erfolgreich vermittelt. „In den vergangenen Jahren hat sich vieles bei der Vermittlung von Arbeitslosen verbessert“, kommentierte Holger Schäfer vom arbeitgebernahen Institut der Deutschen Wirtschaft.
Aus Sicht von Arbeitsmarktexperten war der Umbau der Behörde ein Schritt in die richtige Richtung. Ob die Agentur der drohenden Arbeitslosenwelle in den kommenden Monaten gerecht werden kann, ist jedoch fraglich.