Haben es gesundheitlich angeschlagene Angestellte bei Migros schwer?
Migros gilt zwar als vorbildlicher Arbeitgeber, aber dem Magazin „Beobachter“ liegen Fälle vor, bei denen mehrere gesundheitlich angeschlagene und ältere Migros-Angestellte entlassen wurden, weil ihre Arbeitskraft wohl nicht mehr ausreichte. Und das, obwohl diese Angestellten jahrzehntelang für das Unternehmen gearbeitet und sich mit dem Betrieb identifizierten hatten.
Laut Robert Schwarzer von der Gewerkschaft Unia müsse das Personal inzwischen die Zeche für die Billigpreispolitik der Kette zahlen. „Gesundheitlich angeschlagene und ältere Mitarbeiter werden systematisch ersetzt durch jüngere, die zum Mindestlohn arbeiten,“ kritisiert der Gewerkschafter. Diesbezüglich sei Migros bald auch nicht mehr besser als der Konkurrent Aldi.
Migros wies diese Vorwürfe als „völlig falsch und unhaltbar“ zurück. Bei den vorliegenden Fällen handle es sich um „absolute Einzelfälle“ mit einer langen Geschichte. Die Pressestelle kommentierte: „Migros unterstützt verunfallte oder erkrankte Mitarbeitende aktiv bei der Rückkehr an einen Arbeitsplatz.“ Außerdem nehme man eine Vorreiterrolle in Bezug auf das betriebliche Gesundheitssystem ein, was auch von der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz gewürdigt wurde. Migros wurde als besonders arbeitnehmerfreundlich ausgezeichnet.