Flughafen München will bei der Bodenabfertigung sparen
Der Flughafen München leidet unter dem einbrechenden Luftverkehr. Im ersten Halbjahr gingen die Passagierzahlen um 9 Prozent zurück und es wird im Jahr 2009 ein leicht negatives Ergebnis befürchtet.
Das Unternehmen reagiert mit einem drastischen Sparprogramm und will die mit jährlich rund 30 Mio. Euro Verlust hoch defizitäre Bodenabfertigung sanieren. Im Abfertigungsgeschäft gehe nach Ansicht des Flughafenchefs Kerkloh kein Weg an harten Einschnitten vorbei. Das Defizit soll zum Teil über höhere Abfertigungsgebühren und effizientere Prozesse verringert werden. Ein Großteil der Einsparungen soll aber von den Beschäftigten kommen. „Die FMG will die Bezahlung um 20 bis 30 Prozent drücken“, sagte der Münchener Verdi-Chef Heinrich Birner. Die Beschäftigten haben jedoch bereits auf Lohn verzichtet und es droht ein Tarifkonflikt - evtl. sogar mit einem Streik der 1.800 Boden-Beschäftigten.
Flughafenchef Kerkloh droht unterdessen mit einer Ausgliederung der Leistungen, sollte das Bodenpersonal den signifikanten Einsparungen bei der Bezahlung nicht zustimmen. Doch mit der Ausgliederung wäre das wichtigste Qualitätsmerkmal des Flughafens gefährdet. 2008 wurde München zum vierten Mal in Folge von den „World Airport Awards“ zum besten Flughafen Europas gewählt. Deshalb will der Konzern die Bodendienste eigentlich behalten.