Auch beim NDR müssen Mitarbeiter bluten
Auch der NDR hatte kritisch über die Blutuntersuchungen von Bewerbern bei Daimler berichtet. Nun wurde bekannt, dass die Landesrundfunkanstalt selbst, vor der Festeinstellungen eine so genannte „Einstellungsuntersuchung“ vom Betriebsarzt durchführen lässt. Dies geschehe aber anders, als bei Daimler, nachdem der NDR sich schon für den Bewerber entschieden habe. Die Untersuchungsergebnisse würden demnach nicht als Auswahlkriterium gelten.
Es gehe in erster Linie darum festzustellen, ob sich eine Person gesundheitlich für die vorgesehene Tätigkeit eigne, sagte NDR-Sprecher Martin Gartzke. So prüfe man bei Kameraleuten das Sehvermögen, bei Tontechnikern die Hörfähigkeit und bei Menschen, die auf Sendemasten steigen – ihre Höhentauglichkeit. Auch die Blutuntersuchung gehöre dazu.
Anhand von Blutproben lassen sich aber auch Schwangerschaften oder Gendefekte nachweisen. Informationen die man normalerweise nicht gegenüber dem Arbeitgeber preisgegeben würde.
Arbeitsrechtler kritisierten im Bericht der „taz“ die Praxis des NDR. Der Bonner Professor Gregor Thüsing sieht in der Methode einen "Verstoß gegen das Datenschutzgesetz". Die Aufsichtsbehörde für Datenschutz in Baden-Württemberg überprüft derzeit die Vorgänge.