Beim WDR sollen Bewerber bluten
Nicht nur Daimler und der NDR auch beim WDR werden Bewerber zum Bluttest gebeten. Diese sollen auf Schichttauglichkeit, Suchtverhalten oder chronische Erkrankungen getestet werden. Sprecherin Annette Metzinger beruft sich für den Sender auf die Empfehlungen des Nationalen Ethikrates.
Verdis Gewerkschaftssekretär Christian Götz beurteilt diese Vorgehensweise als eindeutig rechtswidrig: Nach dem Bundesarbeitsgericht sind Fragen nach Krankheiten unzulässig. Die Blutuntersuchung sei dabei nur ein Umweg.
Die von den Sendern zur Rechtfertigung zitierte „generelle Einstellungspraxis im öffentlichen Dienst“ gibt es laut Götz nicht. Zwar werden angehende Beamte vor der Verbeamtung eingehend ärztlich untersucht, weil sie lebenslänglich versorgt werden. Aber selbst da ist nicht klar, ob Blutuntersuchungen rechtlich einwandfrei sind. Und zudem beschäftigen die öffentlich-rechtlichen Sender keine Beamten, sondern Angestellte.