Konflikte lassen sich durch Mediation sanft lösen
Oft mangelt es Streitparteien an der Kompetenz Konflikte gewinnbringend zu lösen und die Beteiligten landen somit meist vor Gericht. Doch mithilfe des Vermittlungsverfahrens der Mediation können Konfliktlösung gemeinsam erarbeitet werden.
Obwohl Mediationen bereits in der Antike stattfanden und große amerikanische Unternehmen sie längst als festen Bestandteil der Konfliktlösung betrachten, bevor der Gang vors Gericht erfolgt, ist sie in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Jedoch hat die Mediation gute Erfolgsquoten vorzuweisen und kann Zeit und Kosten sparen.
Dabei wenden Vermittler psychologische Methoden und Verhandlungstechniken an, um die zerstrittenen Parteien zueinander zu bringen und nach dem größtmöglichen beiderseitigen Nutzen zu suchen. Die Mediatoren ergreifen nicht Partei und schaffen anders als ein Gericht Win-Win-Situationen, bei denen keiner das Gefühl hat, der Verlierer zu sein und die Selbstbestimmung behält. Es entscheidet kein Richter, sondern die Beteiligten erarbeiten die Lösung für den Konflikt selbst. Der Mediator ist dabei wie ein Dolmetscher und kann emotionale Verstrickungen auf eine sachliche Ebene bringen.
Je nach Komplexität des Konflikts kann sich ein Verfahren im Berufsleben bis zu fünf Wochen hinziehen. Zunächst werden Einzelgespräche geplant und geführt sowie die Interessen geklärt. Nach dem Festlegen von Regeln zum weiteren Vorgehen, werden gemeinsam Lösungen gesucht, Optionen bewertet, um sich schließlich auf das beste Ergebnis einigen zu können. In einer Mediationsvereinbarung werden die Beschlüsse vertraglich festgeschrieben.
Nach einer erfolgreichen Mediation wird häufig im Anschluss auch die Zusammenarbeit besser und die Belastungen durch den Konflikt fallen weg. Auch Aha-Erlebnisse, bei denen beide Seiten merken, dass sie im Prinzip eigentlich dasselbe Ziel wie z.B. den Unternehmenserfolg verfolgen, sind keine Seltenheit.
Mediation hat jedoch auch Grenzen, wenn z.B. das Machtgefälle zwischen den Parteien zu groß ist oder die Mediation erzwungen wird.
Mediatoren werden meist über festgelegte Zeitverträge auf Stundenbasis bezahlt. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt und bei der Suche nach guten Mediatoren ist es empfehlenswert sich an Verbänden zu orientieren - wie z.B. dem Europäischen Berufsverband für eigenständige Mediation (EBEM), dem Bundesverband Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt oder dem Bundesverband Mediation.