Kritik am Stellenabbau der Deutschen Börse
Heftige Kritik äußerte der Betriebsrat zu dem begonnen Stellenabbau im Management der Deutschen Börse. Betriebsratschef Johannes Witt sprach von Unruhen unter den Mitarbeitern, die kein Verständnis für den Abbau zeigten. Die Deutsche Börse plant derzeit von 400 Stellen 80 abzubauen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen die schwächste Jahresbilanz in seiner Geschichte präsentiert. Daraufhin hatte Vorstandschef Reto Francioni die Pläne zu Kürzungen bekannt gegeben.
Nach Einschätzung von Witt werde das Unternehmen, das Betriebsklima sowie auch die Funktionsfähigkeit des Finanzplatzes gefährdet, nur um ein paar Millionen Euro einzusparen, wobei gleichzeitig die hohen Kosten der Unternehmensberater in Kauf genommen würden. Der Betriebsrat betonte, dass bei der Entlassung von Führungskräften, die mehr als zehn Jahre im Unternehmen tätig waren, wichtiges Know-How verloren gehe.
Die Deutsche Börse hatte Unternehmensberater von McKinsey geholt um Einsparmöglichkeiten zu prüfen. Danach wurden Einstellungsstopps verlängert, Beförderungen gestoppt und Boni gekürzt. Zudem deutete Francioni auf der Bilanzkonferenz im Februar an, dass Stellenverlagerungen geprüft würden. Clearstream-Mitarbeiterstellen waren zuvor „erfolgreich“ nach Prag ausgelagert worden.