Ölpest: Anwohner sind BP ausgeliefert
Die Ölkatastrophe am Golf von Mexiko ist mehr als verheerend. Die Menschen, die vor Ort leben, fühlen sich im Stich gelassen und dem Ölkonzern BP ausgeliefert. Die Politiker unternehmen anscheinend wenig, weil sie machtlos scheinen und weil sie es wohl auch nicht wollen – das berichtet das Online-Magazin „Die Zeit“ in einem Hintergrundartikel.
In Louisiana befinden sich die größten Raffinerien der Welt, man ist dort wirtschaftlich von den Ölkonzernen abhängig. Zudem habe z.B. der Ölkonzern ExxonMobile in den letzten Jahren Wahlkampfspenden in Höhe von mehreren Millionen Dollar an die großen Parteien getätigt. Die Rohstoffausbeutung ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren im Bundesstaat. Und so warten die betroffenen Menschen, denen durch die Ölpest die Existenzgrundlage entzogen wird, vergeblich darauf, dass ihre Volksvertreter für sie finanzielle Unterstützung beim verantwortlichen Ölkonzern BP einfordern.
Stattdessen, so berichtet „Die Zeit“ weiter, sorgen sie sich um das Haushaltsloch, das die prognostizierten Steuerverluste in die Kasse reißen könnten. Und sie hoffen darauf, dass BP und die Regierung in Washington auch tatsächlich, wie angekündigt, die Zeche für die Bekämpfung des Ölteppichs und die langwierigen Aufräumarbeiten zahlen - und vielleicht wie Senator Shaw darauf, dass ein Westwind den Ölteppich an eine andere Stelle trägt...