XXXLutz: Vorwurf der Scheckbuch-Mitbestimmung
Europas zweitgrößte Möbelkette steht in der Kritik die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Unternehmen beeinflusst zu haben. Die Gewerkschaft Ver.di und Betriebsräte werfen dem Unternehmen vor bei Betriebsratswahlen arbeitgebernahe Listen zu unterstützen und unliebsame Arbeitnehmervertreter mit großzügigen Abfindungen aus dem Unternehmen herauszulösen.
Laut Ver.di Gewerkschaftssekretär Dirk Nagel gäbe es "zahlreiche Fälle, in denen der Konzern versucht hat, in seinen Filialen Betriebsräte mit Abfindungen herauszukaufen". Diesen wurden angeblich Summen in sechsstelliger Höhe geboten. Spiegel Online zitiert in seiner Reportage auch die Betriebsratsvorsitzende einer Münchner Filiale und einen Betriebsrat aus Passau, welche von üppigen Abfindungsangeboten an Betriebsräte berichten.
Ver.di-Mann Dirk Nagel sieht in den Fällen bei XXXLutz ein ähnliches Vorgehen. Er wirft dem Möbelkonzern vor, gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmervertreter loswerden zu wollen, um schließlich ein "firmenfreundliches Gremium oder gar keinen Betriebsrat zu haben".
XXXLutz weißt die Vorwürfe der Gewerkschaft als "größtenteils haltlos" zurück, insbesondere eine Beeinflussung von Betriebsratswahlen durch "arbeitgeberfreundliche" Listen. Auch auf Verstöße bei den Arbeitszeitrichtlinien sei bereits reagiert und diese inzwischen "drastisch reduziert" worden, so Helmuth Götz, Mitglied der XXXLutz-Geschäftsleitung.