Zehn Wochen Urlaub - dem Arbeitgeber zuliebe
Schicken Sie Ihre Mitarbeiter 10 Wochen in den Urlaub" rät Rudolf Burkhard Unternehmern in einem Kommentar im "Harvard Business Manager". Leider bezieht sich die Empfehlung des Mitbegründers der Unternehmensberatungsfirma Vistem vor allem auf Führungskräfte. Doch selbst dann könnte die Vorstellung, dass der Chef für 10 Wochen in den Urlaub geschickt wird, bei manchem Angestellten Freude aufkommen lassen.
Mit der vorübergehenden Verbannung ihres Managers sollten Unternehmen vor allem zwei Ziele verfolgen:
Zum einen stellt der Urlaub für Organisationen eine Ernstfallsimulation für den Fall dar, dass der Manager, z.B. aus gesundheitlichen Gründen ausfallen könnte. Der Manager ist auf diese Weise gezwungen im Vorfeld seines Urlaubs Strukturen zu schaffen, die gewährleisten, dass die Abteilung auch ohne ihn auskommt.
Des Weiteren schafft ein so langer Urlaub den Platz im Kopf, der notwendig ist, um neue Ideen zu entwickeln und über Organisationsstrukturen nachzudenken.
Natürlich knüpft Rudolf Burkhard seine Empfehlung an Bedingungen. Sollte der Manager in der Zeit seines Urlaubs im Büro anrufen, verliert er 20% seines Jahresendbonus. Sind seine Mitarbeiter gezwungen den Urlauber anzurufen, wird der Manager ebenfalls mit dem Verlust von 10% seines Bonus bestraft.
Der Frage, ob der zurückkehrende Manager sich letztlich nicht um seinen Anstellung fürchten muss, weicht Rudolf Burkhard in seinem Kommentar aus. Denn im Falle einer erfolgreichen Fortsetzung der Arbeit der Abteilung erweist sich während der Abwesenheit möglicherweise, dass der Chef gar nicht gebraucht wird. Im anderen Fall, in dem die Organisation in der Abwesenheit der Führungskraft zusammenbricht, zeigt sich, dass der Manager die Aufgabe, die Abteilung auf seine Abwesenheit vorzubereiten, nicht gerecht wurde.
Dennoch bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Unternehmer der Empfehlung des langjährigen Managers Rudolf Burkhard folgen und dabei den Begriff "Führungskraft" möglichst weit fassen.