Apple, Arbeitsbedingungen und der Druck der vernetzten Welt
Der Verantwortungsbereich eines Unternehmens ist wohl größer als die eigene Organisation. Dass bekommt derzeit der Computerkonzern Apple zu spüren: Die Arbeiter eines chinesischen Zulieferunternehmens klagen über schlimme Arbeitsbedingungen sowie Erkrankungen durch eine giftige Chemikalie am Arbeitsplatz. Jetzt fordern sie per Brief Unterstützung von Apple-Boss Steve Jobs.
Monatelang soll das Apple-Zulieferunternehmen Wintek die Substanz N-Hexan in der Produktion von Touchscreens für Apple in China eingesetzt haben. Die Folge: Dutzende Arbeiter erkrankten, waren erschöpft und Müde, bekamen geschwollene Füße oder ein Taubheitsgefühl in den Händen.
Nach den Beschwerden über die Arbeitsbedingungen und Selbstmorde bei einem anderen Zulieferer namens Foxconn hatte sich Apple bereits um Transparenz bemüht und die Vergiftungen bei Wintek sogar selbst in einem Bericht veröffentlicht. Apple habe dann den Zulieferer angewiesen, die Chemikalie N-Hexan nicht mehr zu verwenden. Aber den Arbeitern bei Wintek ist das Eingeständnis von Apple nicht genug: sie wollen eine unabhängige Instanz zur Überwachung der Arbeitsbedingungen.
Unterdessen gibt es Vorwürfe, dass Wintek den Erkrankten nicht ausreichende Entschädigungen zahle und statt dessen versuche Betroffene unter Druck zu setzen, um die Firma zu verlassen.