Versteckte Einflussnahme auf Arbeitnehmer? Aldi zahlt für Streitbeilegung.
Im Streit um eine vermeidliche jahrelange Unterstützung der Arbeitnehmerorganisation "Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger" (AUB) zahlt Aldi-Nord 50.000 Euro, um das Ermittlungsverfahren zum Abschluss zu bringen. Das Unternehmen stellte allerdings klar, dass die Zahlung kein Schuldeingeständnis sei. Aldi wolle nur eine schnelle Lösung im Ermittlungsverfahren, welches Zeit und Geld koste, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Im Jahr 2008 hatte die Gewerkschaft Verdi den Discounter Aldi Nord bzw. einige Manager des Unternehmens wegen Bestechung und wegen des Verstoßes gegen das Betriebsverfassungsgesetz angezeigt. Verdi warf Aldi damals vor, das Unternehmen habe die als arbeitgeberfreundlich geltende AUB mit verdeckten Zahlungen unterstützt und auf die Tätigkeit der AUB Einfluss genommen.
Die Anzeige von Verdi beruhte auf Ermittlungserkenntnissen der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth in einer Affäre um die Beziehungen zwischen der AUB und der Siemens AG. Siemens hatte die AUB über Jahre hinweg versteckt finanziert, um eine Gegengewicht zur IG Metall entwickeln.
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Weitere Quellen:
"Anzeige gegen Discounter Verdi: Aldi Nord hat Betriebsrat bestochen", Süddeutsche Zeitung, 15.08.2008 (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/anzeige-gegen-discounter-verdi-aldi-nord-hat-betriebsrat-bestochen-1.592959)
Verdeckte Zahlungen - über Anwaltskanzlei Aldi hat heimlich Gegenorganisation "zu Verdi gefördert", Süddeutsche Zeitung, 07.04.2008 (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verdeckte-zahlungen-ueber-anwaltskanzlei-aldi-hat-heimlich-gegenorganisation-zu-verdi-gefoerdert-1.276268)