„Risikofaktor“ Chef? MAN lässt Vorgesetzte bewerten...
Sind Vorgesetzte mitverantwortlich, wenn Mitarbeiter an einem Burnout leiden? Es scheint so. Studien belegen beispielsweise, dass Führungskräfte, die in einer andere Abteilung versetzt werden den Krankenstand ihrer Mitarbeiter „mitnehmen“.
So berichtet das Magazin „Der Spiegel“, Volkswagen habe bereits vor Jahren in seinen Werken Führungskräfte aus Abteilungen mit sehr hohen Fehlzeiten probeweise in Bereiche mit besonders niedrigem Krankenstand versetzt. Mit der Folge, dass innerhalb kurzer Zeit in der neuen Abteilung die Zahl der Krankmeldungen in die Höhe schoss und innerhalb nur eines Jahres dem Krankenstand entsprach, den der Vorgesetzte in seiner alten Abteilung hatte.
Das Beispiel des Unternehmens MAN in dem Spiegel-Bericht zeigt, dass Unternehmen, den „Risikofaktor“ Chef und die Wichtigkeit eines aktiven Gesundheitsmanagements erkannt haben: Schon länger gibt es in dem Konzern Seminare zur Stressvermeidung und für Zeitmanagement – und zwar nicht nur für Führungskräfte.
Außerdem startet der MAN-Konzern gerade weltweit ein neues Programm zur Burnout-Prävention für seine Mitarbeiter. Und da wird gezielt nachfragt, was wo im Argen liegt: Alle Mitarbeiter erhalten Fragebögen und sollen sich äußern, wie zufrieden sie mit ihrem Arbeitsplatz sind – und mit ihren Chefs.
Prof. Dr. Gerhard Bosch, vom Institut Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg/Essen betont, dass "permanente Überforderung durch unrealistische Vorgaben oder sinnfreie Aufgaben", mangelndes Vertrauen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern sowie die Unsicherheit über die eigene Stellung im Unternehmen zu den größten Stressfaktoren im Job zählen.