Schönfärberei bei Studie zum Billiglohn?
Einer Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zufolge dienen Niedriglohnjobs überwiegend als Übergang in besser bezahlte Arbeitsverhältnisse. Das Ergebnis der Untersuchung besagt, das jährlich zwar 4,8 Prozent der Geringverdiener finanziell absteigen würden, aber stolze 24,1 Prozent in einen Normalverdienerstatus aufsteigen würden. Damit wird der landläufigen Meinung widersprochen, das das Armutsrisiko von Geringverdienern erhöht sei.
Die INSM ist eine Initiative hinter welcher die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie stehen. INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr folgert aus dem Ergebnis dieser Studie, das Mindestlöhne den Einstieg in den Arbeitsmarkt nur erschwerten und den finanziellen und sozialen Aufstieg verhindern würden.
Gewerkschafter wiesen die Studienergebnisse scharf zurück und sprachen von Verharmlosungsstrategien und Schönfärberei. Wenn 25 Prozent der Geringverdiener den Aufstieg aus dem Niedriglohnbereich schafften und sich knapp fünf Prozent verschlechterten, dann bedeutet das immer noch, das die übrigen 70 Prozent weiterhin für Stundenlöhne von 7,50 und darunter arbeiteten. Solch eine Studie würde lediglich dazu dienen "Hunger- und Armutslöhne zu rechtfertigen", sagte darüber hinaus der Chef der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Franz-Josef Möllenberg.