Novartis strebt Gewinn an und streicht 2.000 Jobs
Joseph Jimenez, der Konzernchef des Pharmaherstellers Novartis kündigte am Dienstag an, das der Preisdruck des Gesundheitswesens die Streichung von weiteren 2.000 Stellen vor allem in der Schweiz und den USA erfordere. Darüber hinaus wurde mitgeteilt, das man Arbeitsplätze in Zukunft vermehrt in Niedriglohnländer verlagern wolle. Auch im Laufe der kommenden zwei bis drei Jahre werde sich da nichts ändern, so Jimenez. Möglicherweise müsse man sogar weitere Preisreduktionen auch wegen der Konkurrenz durch billige Nachahmermedikamente in Betracht ziehen. Für die unter staatlichen Sparmaßnahmen leidende Pharmabranche ist die Ankündigung des Novartis-Chefs ein zusätzlicher Rückschlag.
Warum aber gerade ein Pharmariese, der 2010 neun Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investierte, als eines der forschungsstärksten Unternehmen der Welt gilt und mit einer Gewinnmarge von 27,7 Prozent im Jahr 2010 aufwarten konnte, so drastisch einsparen muß, bleibt zu klären. Gewerkschaften und Personalverbände zeigten sich schockiert und sprachen von einer Überreaktion. Profitmaximierung zulasten von Angestellten und des Staates seien absolut inakzeptabel, so die beiden großen Schweizer Gewerkschaften Unia und Synia.