Peinliche Sexeskapaden bei Wüstenrot

Eine Unternehmensreise nach Brasilien von Mitarbeitern der Bausparkasse Wüstenrot sorgt für Schlagzeilen: Besonders erfolgreiche Vertreter der Firma durften sich laut Handelsblatt auf Einladung in einem brasilianischen Nachtclub mit Prostituierten vergnügen. Rund 50 freie Handelsvertreter sollen im Frühjahr 2010 eine mit 203.000 Euro gesponserte Reise nach Brasilien gemacht haben. Mindestens drei Mitarbeiter, darunter auch Führungskräfte, haben das Lokal Barbarella in Rio de Janeiro, bekannt als Kontaktadresse für käuflichen Sex, besucht.

Wüstenrot kündigte am Montag eine umfassende Prüfung der Vorwürfe an. Umstritten ist vor allem die Frage, ob das besagte Etablissement zum offiziellen Programm der Wüstenrot-Bustour gehörte. Der Konzern teilte mit, das zu keinem Zeitpunkt Geld für einen Bordellbesuch geflossen sei, so ein Sprecher des Unternehmens, man halte es aber "weder für wünschenswert noch für möglich, die Privatsphäre der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu überwachen". Dennoch würden den Betroffenen personelle Konsequenzen oder zumindest disziplinarische Maßnahmen drohen. Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck sagte dem Handelsblatt: "Ausschweifungen im Rahmen einer Dienstreise verstoßen selbstverständlich gegen unsere Verhaltensrichtlinien."

Bereits vor knapp einem halben Jahr sorgte ein Sex-Party bei der Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer (HMI) für peinliche Schlagzeilen. Um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden, hat Wüstenrot als erste Reaktion alle exotischen Reiseziele bis auf weiteres gestrichen.