Zukunft abgewickelt: Insolvenz bei Solar Millenium
Die Erlanger Ökoenergiefirma Solar Millenium hat beim Amtsgericht Fürth Insolvenz angemeldet. Der Unternehmensslogan "Wir entwickeln Zukunft" dürfte damit wohl bald auf tragische Weise beerdigt werden. Das wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen war in den vergangenen Monaten immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Der ehemalige Vorstandchef Utz Claasen verlangte Schadensersatz, Firmengründer Hannes Kuhn legte sein Mandat als Aufsichtsrat nieder und Vorstandschef Christoph Wolff ist zurückgetreten.
Darüber hinaus hat die Finanzierung des Solarkraftwerk Ibersol in Spanien dem Unternehmen große Probleme bereitet. Der Versuch, dieses Projekt über einen öffentlichen Fonds zu finanzieren, ist gescheitert. Auch ein wichtiger Vertrag über den Verkauf von US-Projekten konnte trotz Einvernehmens bisher nicht abgeschlossen werden. Einzelne Bedingungen des Vertrags sind bislang nicht eingetreten und Höhe und Zeitpunkt der Zahlungsflüsse können nicht verbindlich bestätigt werden.
"Beide Transaktionen hätten über den aktuellen Liquiditätsbedarf hinaus Mittel generiert, die die Basis für eine Weiterentwicklung der Gesellschaft gelegt hätten", so Solar Millennium. Die Aktie des Unternehmens fiel bis zum gestrigen Nachmittag um gut neun Prozent, nach den Kursverlusten der letzten Monate waren die Papiere des Unternehmens ohnehin nur noch rund 99 Cent wert.