Unsportlich: Vorwürfe an Fitness First als Arbeitgeber

Mitarbeiter von Deutschlands zweitgrößter Fitness-Kette „Fitness First“ erheben schwere Vorwürfe gegen das Management. Laut eines Berichts der Welt am Sonntag werfen aktuelle und ehemalige Mitarbeiter dem Unternehmen die gezielte Verhinderung von Betriebsratsgründungen, schlechte Arbeitsbedingungen und Betrug vor.

Fitness First habe laut der namentlich nicht genannten Insider in den vergangenen Jahren wiederholt falsche Mitgliedsbeiträge abgebucht, auf der Basis gefälschter Pässe sollen sogar Rechnungen bei der Krankenkasse gestellt worden sein. Weiter heißt es, dass Mitglieder, ohne vollständigen Trainingsplan mehrfach nachbelastet worden.

Die Firmenführung dementiert und weist die Vorwürfe als "abstrus" zurück. Vereinzelt aufgetretene Systemprobleme lägen im Promillebereich der Kundenzahlen. Auch wies Firmenchef Stefan Tilk Vorwürfe zurück, das die Gründung von Betriebsräten systematisch verhindert worden sei. Er beteuerte gegenüber der Zeitung nichts gegen Betriebsräte zu haben.. Laut seiner Aussage arbeiteten rund 4.500 Leute bei Fitness First, davon allerdings lediglich 1.200 Vollzeitkräfte in Festanstellung.

Die Gewerkschaft Verdi hingegen äußert sich anders zum Sachverhalt. „Wo sich eine Möglichkeit bietet, streut Fitness First bei geplanten Betriebsratsgründungen Sand ins Getriebe, übt Druck auf Mitarbeiter aus oder sucht nach Formfehlern“, so Ver.di-Mitarbeiter Achim Meyer-Heithuis. Mitarbeitern die für den Betriebsrat kandidieren, sei sogar damit gedroht worden sein, keine Übungsstunden mehr zu bekommen. Auch Beförderungen wurden angeblich teilweise an die Bedingung geknüpft, aus dem Betriebsrat auszuscheiden, mit dem Ziel, das dieser sich endgültig auflöse.