Schlecker-Insolvenz: Tranfergesellschaft gegen die Streichung von 12.000 Jobs?
In Berlin und Brandenburg arbeiteten bis zur Insolvenz der Drogeriemarkt-Kette Schlecker 1300 Menschen in 260 Filialen. Nun müssen mindestens 600 der Angestellten, meistens Frauen mit ohnehin niedrigem Einkommen, mit ihrer Entlassung rechnen. Deutschlandweit muss mit insgesamt 2400 der 5400 Schlecker-Filialen gerechnet werden. Das bedeutet die Streichung von rund 12000 weiteren Arbeitsplätzen. Der Schlecker-Betriebsrat und die Gewerkschaft Verdi prüfen momentan die Schließungslisten.
Die Berliner Arbeitssenatorin Dilek Kolat (SPD) fordert in einem Brief an Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Bildung einer Transfergesellschaft für die von einer Kündigung betroffenen MitarbeiterInnen der insolventen Drogeriekette. Auch in Baden-Württemberg teilte die Landesregierung mit, die Bemühungen um ein staatliches Darlehen zur Zwischenfinanzierung einer solchen Auffanggesellschaft zu unterstützen.
Die Schließung einer Filiale bedeute nicht automatisch eine Entlassung, so ein Schlecker-Sprecher. Man erarbeite gerade einen Sozialplan, in dem das Alter des Mitarbeiters, der Familienstand und die Dauer der Mitarbeit berücksichtigt werden. Auch die Umsätze, Deckungsbeträge und die Lage einer Filiale finden bei der Erstellung der weiteren Schließungspläne Berücksichtigung. Für 2000 Filialen kommt allerdings jeden Hilfe zu spät: sie werden bereits zum 24. März geschlossen - der Räumungsverkauf hat begonnen.