Q-Cells pleite - Solarzellenhersteller in der Krise
Nach dem Untergang der Berliner Solar-Firma Solon und des Erlangener Unternehmen Solar Millennium im Dezember 2011 folgt nun auch Q-Cells, einst einer der größten Solarhersteller der Welt, in die Insolvenz. Auch 2012 meldeten bereits mehrere Solarzellenhersteller Insolvenz an: Das Unternehmen Scheuten Solar, die Firma Odersun aus Frankfurt/Oder und der Kraftwerksentwickler Solarhybrid.
Den deutschen Solarfirmen wird ausgerechnet der Förder-Boom der vergangenen Jahre zum Verhängnis. Die weltweite Nachfrage verstärkt nämlich vor allem die chinesische Massenproduktion der Zellen und das führt nach und nach zu einem eklatanten Preisverfall. Die Preise für Module sind 2011 bereits um bis zu 40 Prozent gefallen. Waren es 2008 erst 33 Prozent der gesamten Solarzellen-Produktion die aus China stammten, so waren es 2011 bereits 57 Prozent - Tendenz steigend.
Besonders betroffen von der Solarkrise sind vor allem all jene Firmen, die zu lange auf die Solarförderung gesetzt haben und die zu spät auf die Marktveränderungen reagiert haben. Hinzu kommt noch, dass zum 1. April die Solarförderung der Bundesregierung deutlich gekürzt wird. Die Förderung diente einst als höchst effektives Mittel, um die Öko-Technologie voranzutreiben - doch nun verliert sie durch den wachsenden Markt rapide an Bedeutung.
Q-Cells generierte 2011 einen Verlust von 846 Millionen Euro, der Firmenwert lag am Ende noch bei 35 Millionen Euro. Noch arbeiten rund 2200 Menschen für Q-Cells, im sogenannten "Solar Valley" in Sachsen-Anhalt drohen nun Massenentlassungen.