Tarifvertrag: Telefónica Germany steigt aus
Nach einem Streit um die Arbeitszeitregelungen hat das Telekommunikationsunternehmen Telefonica Deutschland die Tarifverträge mit der Gewerkschaft IG BCE (Bergbau, Chemie, Energie) gekündigt. Sprecher beider Tarifparteien bestätigten das am Dienstag.
Gewerkschaftsverhandlungsführer Marc Welters sagte, dass für 2012 zwar eine Gehaltssteigerung von 3,5 Prozent und für 2013 sogar von weiteren drei Prozent vorgesehen gewesen sei, aber das Telefonica-Management weiterhin auf einer 40 Stunden Woche bestanden hätte. Und das, obwohl bereits seit Januar eine Verringerung auf 38,5 Stunden gelten sollte. Das hätte unterm Strich eine Verringerung des Stundenlohns bedeutet, so Welters.
Personalchef Joachim Kugoth und Betriebsratsvorsitzende Imke Blumenthal teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, das die Kehrtwende der Gewerkschaft für Telefonica nicht nachvollziehbar sei. Man arbeite nun mit "Betriebsrat und Unternehmen an einer gemeinsam Lösung im Sinne der Mitarbeiter", konkretere Aussagen dazu gibt es bisher nicht.
Der Mutterkonzern Telefónica S.A. mit Sitz in Madrid gilt als eines der größten global agierenden Telekommunikationsunternehmen, in Deutschland gehören Marken wie „o2“ und „Alice“ dazu. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus der Viag Interkom die wiederum eine Tochter des Industriekonzerns Viag war. Das erklärt, warum die Gewerkschaft IG BCE im Unternehmen vertreten ist.