Irreführende Werbung: Ferrero zahlt Millionen wegen Nutella

Lügen haben eben doch kurze Beine… Weil Ferrero sein beliebtes Nutella als „Beispiel für ein ausgewogenes und schmackhaftes Frühstück" bewirbt und den zuckersüßen Brotaufstrich „gesünder“ darstellt, als er in Wirklichkeit ist, hat eine Mutter in den USA jetzt mit ihrer Klage wegen irreführender Werbung gegen das Unternehmen Erfolg gehabt. In der Klageschrift hieß es, der Brotaufstrich sei kaum besser als Süßigkeiten und beinhalte zudem einen „gefährlich“ hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren.

Nach einer Sammelklage und einem monatelangen Gerichtsverfahren einigten sich Ferrero und die gegnerische Seite auf einen Vergleich. Und der wird den Produzenten der Nuss-Nougat-Creme einiges kosten: Jeder Nutella-Konsument, der in den vergangenen drei bis vier Jahren in den USA Nutella gekauft hat, kann bis zum 5. Juli von Ferrero bis zu 20 Dollar einfordern. Das entspricht dem Gegenwert von fünf Gläsern des Produktes. Damit könnten Zahlungen in Höhe von insgesamt gut drei Millionen Dollar, umgerechnet 2,26 Millionen Euro, auf das Unternehmen zukommen, wenn am 9. Juli die Bezirksgerichte in Kalifornien und New Jersey der außergerichtlichen Einigung zustimmen. Die Rückzahlungsaktion gilt ausschließlich für die USA.

Und was hat der Hersteller aus der Klage gelernt? Ferrero USA will „bestimmte Marketing-Äußerungen zu Nutella zu ändern“ und die Angaben über Zutaten und Nährwerte in Zukunft „detaillierter“ deklarieren. Auch in Deutschland musste Ferrero schon Ende 2011 nach einem Gerichtsurteil das Nutella-Etikett verändern. Die Richter hatten bemängelt, bei den Konsumenten könne der Eindruck entstehen, Nutella enthalten viele Vitamine und wenig Fett.