Arbeit, krank, ausgehorcht: Drogerie Müller in der Kritik
Die Drogeriekette Müller erforscht unzulässigerweise die Krankengeschichten ihrer Beschäftigten. Dass berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Die Mitarbeiter würde wiederholt ihrem Arbeitgeber Informationen zu ihrem Gesundheitszustand geben. Hierzu gäbe es vom Unternehmen eigens ein Formular mit dem Namen "Krankenrückkehrgespräch", inklusive Logo und Namen der Einzelfirmen der Dorgeriekette.
Die Zeitung zitiert einen Mitarbeiter, welcher berichtet, dass Beschäftigte, die nach einer Krankheit zur Arbeit zurückkehren zu einem Gespräch mit ihrem Vorgesetzten gebeten werden. In diesem werde dann gemeinsam das Formular ausgefüllt und unterzeichnet.
Ein Vertreter der Gewerkschaft Verdi erklärte, dass solche Fragebögen illegal seien. Grundsätzlich geht es einen Arbeitgeber nichts an, was die Krankheit des Mitarbeiter ist oder ob er bereits wieder komplett genesen ist. Dem Gewerkschaftsvertreter liegen verschieden Hinweise vor, wonach die erwähnten "Krankenrückkehrgespräche" bei Müller üblich seien. Die Betroffenen würden sich oftmals nicht trauen, die Auskünfte für sich zu behalten, auch wenn sie wissen, dass derArbeitgeber diese Fragen nicht stellen dürfe.
Die Geschäftsführung wollte sich gegenüber der Zeitung nicht zu dem Vorwurf äußern. Für die Drogeriekette arbeiten rund 18.000 Beschäftigte.