Karstadt-Retter Berggruen zeigt Interesse an Schlecker
Nicolas Berggruen hat Medienberichten zufolge offenbar Interesse an der insolventen Drogeriemarkt-Kette Schlecker. Der Karstadt-Käufer ist mit einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag in den Investorenprozess eingestiegen. Ob die Gläubiger dem Angebot zustimmen werden, sei aber aufgrund des niedrigen Werts noch unklar, so ein Sprecher des Gläubigerausschusses. Besonders der Kreditversicherer Euler Hermes als größter Gläubiger signalisierte Skepsis. Ein bindendes Angebot der Berggruen-Holdings liegt bislang noch nicht vor.
2010 hatte Nicolas Berggruen bereits die angeschlagene Kaufhauskette Karstadt mit 5 Mio. Euro erworben. Hilfreich für den Zuschlag war damals auch das von Berggruen gegebene Versprechen, auf Mitarbeiter-Entlassungen zu verzichten.
Die Schlecker-MitarbeiterInenn sind zu einem Lohnverzicht von 10,5 Prozent mit Kündigungsschutz bereit, Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz verlangt hingegen 15 Prozent, Entscheidungen, die ein zukünftiger Investor fällen müsste. Nachdem Abbau von rund 10.000 Arbeitsplätzen und der Schließung von mehr als 2000 Schlecker-Filialen macht das Unternehmen täglich weitere Verluste.