BASF und Shell erneut auf Entschädigung für kranke Arbeiter verklagt
Der Chemiekonzern BASF soll in einen Fonds für die Entschädigung ehemaliger Beschäftigter in Brasilien einzahlen. Das fordert die brasilianische Staatsanwaltschaft in der Stadt Campinas. Auch der Ölkonzern Shell hatte im April wegen zurückliegender Umweltschäden aus den 70er Jahren eine Millionenklage erhalten. Zweimal wurden die Firmen bereits zu Entschädigungszahlungen verurteilt und gingen in Revision.
Hintergrund des Verfahrens sind Gesundheitsschäden, die Mitarbeiter und Beschäftigte in den Siebziger Jahren in der brasilianischen Stadt Paulínia erlitten hatten. In der 117 Kilometer von Sao Paulo entfernten Stadt wurde damals das Grundwasser mit krebserregenden Stoffen verseucht. Shell steht im Verdacht die Verseuchung durch eine Pflanzenschutzmittelfabrik verursacht zu haben. BASF hatte die Firma später übernommen und im Jahr 2002 stillgelegt. Hunderte Arbeiter erkrankten und über 50 Menschen sollen laut einer Betroffenenorganisation an Krebs, Herz-und-Kreislauf- und weiteren Folgekankheiten gestorben sein.
Die Unternehmen sollen nun gerichtlich zur Einzahlung von 500 Millionen Dollar in den Fonds verpflichtet werden. BASF hat in seinem Jahresbericht immerhin bestätigt, das die Produktionsanlage tatsächlich „erheblich kontaminiert“ war, dennoch läuft derzeit läuft das dritte Berufungsverfahren.
http://amerika21.de/nachrichten/2012/03/49144/klage-basf-shell