Ferrero Sammelpunkte: Schwere Vorwürfe von foodwatch
Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft hat die Verbraucherorganisation foodwatch den DFB-Präsident Wolfgang Niersbach aufgefordert, die Zusammenarbeit mit dem Süsswarenhersteller Ferrero zu beenden. Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer von foodwatch sagte, es sei unverantwortlich wenn der DFB dazu beitrage, dass "ein Sportereignis wie die EM dazu missbraucht" werde, "Kindern möglichst viele Kalorien anzudienen".
Der DFB unterstützt Ferrero insbesondere durch offizielle DFB-Artikel als Prämien bei der aktuellen Aktion „Fan Connection“, die man mittels Sammelpunkten aus diversen Ferrero-Süssigkeiten in Prämien tauschen kann. Foodwatch hat sich die Fan-Connection-Aktion mal genauer angesehen und entdeckt:
Für ein vor allem bei Kindern heissbegehrten sogenannten „DFB Fan-Trikot“ braucht man 100 Sammelpunkte. Um diese zu erreichen, müsste ein Verbraucher zum Beispiel 500 Kinderriegel verzehren. Das entspricht einer Menge von 5,5 Kilogramm Zucker, 3,65 Kilogramm Fett und rund 59.000 Kilokalorien - das wiederum entspricht dem Monatsbedarf einer erwachsenen Frau. Um diese Kalorien dann wieder loszuwerden, müsste man mindestens 60 Fußballspiele über 90 Minuten spielen, also an allen Spielen der Europameisterschaft teilnehmen.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Problems von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern würde es nicht passen, wenn der DFB im Widerspruch zu seinen gesundheitspolitischen Satzungszwecken "den Steilpass für Ferreros Junkfood-Marketing" liefere, so Matthias Wolfschmidt. Damit würde der DFB auch gegen seine eigenen Satzung verstoßen, in welcher es heisst, dass Zweck und Aufgabe des Fußballverbandes auch die "Förderung gesunder Ernährung" sei.
Unter dem Motto: "Punkten bis das Trikot platzt" hier der link zum foodwatch-Video: http://bit.ly/N6yNEw.