Insolvent. Na und? Neckermann beweist Galgenhumor
Eine interessante Strategie kann man bei dem insolventen Versandhändler Neckermann beobachten. Das Unternehmen beweist zum Zeitpunkt seiner größten Krise Galgenhumor, indem es ganz offen über seine Insolvenz auf der Website Witze macht.
"Insolvent. Na und? Sie wollen schließlich kein Geld bei uns bestellen, sondern Ware." so heisst es auf der Seite. Die zweite Botschaft lautet: "Sie haben momentan wenig Geld in der Kasse? Wir wissen, wie sich das anfühlt." Dieser offensive Vorstoss verdeutlicht vor allem eins: Man ist trotz Insolvenz immer noch für den Kunden da und bittet darum, das dieser dem Unternehmen die Treue hält. Bestellungen sollen weiterhin regulär ausgeliefert werden.
Nach der Pleite von Schlecker mit 25.000 verloren gegangenen Arbeitsplätzen ist Neckermann ein weiteres deutsches Traditionsunternehmen, das in diesem Jahr Insolvenz anmelden musste. Vielleicht hat Neckermann mehr erfolg bei der Abwicklung des Insolvenzverfahrens. Vergangene Woche erklärte der Insolvenzverwalter Michael Frege, Bruder des deutschen Musikers Campino, dass Neckermann vorerst stabilisiert sei. Darüber hinaus hätten sich bereits erste Interessenten gemeldet.