Heimkinder: Zwangsarbeit beim Kristallkonzern Swarovski?
In den sechziger Jahren hat der österreichische Kristallglas-Konzern Swarovski einem Zeitungsbericht zufolge Heimkinder zur Akkordarbeit eingesetzt. Die 15- bis 18-jährige Mädchen lebten in einer Erziehungsanstalt in Tirol und haben laut der Tageszeitung "Kurier" täglich zehn Stunden für den Schmuckhersteller geschliffene Glaskristalle auf Bändern befestigt. Dafür haben sie "einige Groschen" erhalten.
Rund 20 bis 25 Mädchen sind es laut einer ehemaligen Heimbewohnerin Johanna P. gewesen, die von der Heimleitung zu der Arbeit für den Kristallkonzern gezwungen wurden. Es sei "Fließbandarbeit" gewesen, erinnert sich die ehemalige Heimbewohnerin, man habe mit einem Schlauch die winzigen Kristallsteine auf vorgefertigte Schablonen legen müssen.
Eine andere Frau geht davon aus, das "Swarovski bestimmt bezahlt hat, nur sie habe nichts davon gesehen". Sie vermutet, dass der Lohn von der Heimleitung einkassiert wurde. Die Arbeit wurde als körperlich anstrengend beschrieben, Probleme mit den Handgelenken waren üblich.
Eine Sprecherin der Zeitung teilte mit, Swarovski hätte in seinen Firmenarchiven nichts zu dem Thema gefunden. Der Schmuckhersteller kündigte eine Stellungnahme an.