Deutsche Bank bricht mit ungeschriebenem Gesetz
Die Deutsche Bank AG hat als erstes großes Geldinstitut mit der eingespielten Gewohnheit einer inoffiziellen verkürzten Laufzeit für nachrangige Anleihen gebrochen. Bisher konnten sich Investoren darauf verlassen, dass nachrangige Anleihen zum erstmöglichen Termin im Januar gekündigt werden.
Wirtschaftlich hatte sich die eingespielte Praxis Anleihen zu kündigen schon länger nicht mehr gelohnt. Entweder sind die Kosten der Deutschen Bank nun zu hoch geworden oder das Unternehmen hat den Reputationsschaden für vertretbar gehalten.
Tatsächlich wurden durch die Maßnahme heftige Kursverluste bei Aktien und Anleigen ausgelößt, da kaum ein Akteur am Finanzmarkt damit gerechnet hatte.
Experten fürchten, dass sich andere Banken folgen werden, dadurch die Finanzierungskosten der Branche steigen und die Refianzierung für Unternehmen schwieriger werden wird.