Weitere Sexreisen: Schmuddelimage der Ergo-Versicherung wächst

Die Skandalnachrichten bei der Ergo-Versicherung brechen nicht ab. Seit Monaten ist das Versicherungsunternehmen wegen intern organisierter Lustreisen von Versicherungsvertretern in Budapest in den Schlagzeilen. Angestrebtes Ziel des Unternehmens war es, nach gründlichen Prüfungen endlich wieder ein sauberes Firmenimage aufzubauen. Stets wurde beteuert, es handele sich bei der schlagzeilenträchtige Sexparty um einen Einzelfall. Doch nun sind weitere peinliche Details aus dem Arbeitsalltag der Versicherungsvertreter ans Tageslicht gekommen.

Nach einer internen Prüfung sollen Vertreter der Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer ein Bordell auf Mallorca besucht haben – auf Konzernkosten. Darüber hinaus habe die Versicherung auch Aufenthalte in einem Swingerclub auf Jamaika bezahlt, diese teilweise mehrere Tage und sogar noch bis vor kurzer Zeit.

Die Konzernrevision informierte die Ergo-Führung 2011 über einen gesponserten Bordellbesuch im Jahr 2005. Später wurde dieser anscheinend als Kosten für "Speisen und Getränke" erstattet. In dem Bericht hiess es, dass aufgrund vorliegender Information wie eingereichten Bewirtungsbelegen von insgesamt 2428 Euro wahrscheinlich "Aufwendungen für einen Nachtclub/Bordellbesuch finanziert" worden seien.

Darüber hinaus wurde bekannt, das Geschäftsstellen der Hamburg-Mannheimer von 2009 bis 2011 den Swingerclub Hedonism II auf Jamaika besucht haben. Die Gesamtkosten der Reise im Jahr 2010 beliefen sich laut Revisionsbericht auf 75.120,16 Euro.

Bei Ergo selbst nimmt man die Nachrichten von den Mallorca- und Jamaika-Reisen gelassen. "Budapest sei ein Einzelfall", beteuert ein Unternehmenssprecher. Die anderen Reisen seien in Eigenregie organisiert worden. Zu den Jamaika-Reisen habe es lediglich Zuschüsse gegeben und zur Mallorca-Reise heisst es lapidar, es gäbe zwar "Hinweise, das nach dem Programm noch in ein Bordell eingeladen worden" sei, aber man konnte nicht aufklären, was dort passiert sei. LOL