Zucker im Müsli: was Nestlé vormacht, macht Lidl nach
Eine Untersuchung der Verbraucherorganisation Foodwatch hat ergeben, das jeden zweite Sorte Kinder-Frühstücksflocken mindestens 30 Prozent Zucker enthält. Es handele sich eher um "Süßigkeiten mit Müsli-Anstrich", so Foodwatch. Die Organisation fordert jetzt gesetzliche Mindestanforderungen. Vier von fünf Produkten wiesen beim Markencheck einen Zuckergehalt von mehr als 20 Prozent auf. Gerade mal sechs Prozent haben einen Zuckeranteil von unter zehn Prozent.
Aus einem "eigentlich ausgewogenen Produkt" ist durch die Industrie "ein billiges Gemisch aus Mehlpampe und Zucker gemacht" worden, so Oliver Huizinga, Verantwortlicher der Foodwatch- Kampagne abgespeist.de. Für die Gesundheit von Kindern seien "die Flocken mit der billigen Zutat Zucker" fatal. In Deutschland gelten bereits 15 Prozent der Kinder als zu dick, sechs Prozent davon sind sogar fettleibig.
Für die Industrie ist die Herstellung dieser billigen Frühstücksprodukte ein einträgliches Geschäft, wobei die großen Markenhersteller eindeutig eine Vorreiterrolle haben. Was Nestlé auf den Markt bringt, macht Lidl nach. Aus zuckrigen „Cini Minis“ werden dann bei Lidl „Zimtinos“. Aus diesem Grund fordert die Verbraucherorganisation mehr Verantwortung von Nestlé. In einer Kampagne wird der Hersteller aufgefordert, Zuckerbomben nicht länger als Müsli zu bewerben.