Edeka: Gewerkschaft kritisiert Lohndumping
Die Mitarbeiter in den Edeka-Märkten bekommen oftmals nur Billliglöhne, behauptet derzeit die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Von insgesamt 306.000 Mitarbeitern seien rund 140.000 Beschäftigte bei Edeka ohne tarifliche Verträge und den Schutz von Betriebsräten und damit indirekt oder sogar direkt von Dumpinglöhnen betroffen.
Ein Sprecher von Verdi sagte, dass die Arbeitsbedingungen in den Märkten von Edeka zweigeteilt seien. Einerseits gibt es die von den Regionalgesellschaften geführten sogenannten "Regiebetriebe". Diese haben ein Betriebsrat und zahlen die Löhne nach Tarif. Andererseits gibt es viele Märtke die von selbstständigen Einzelhändlern geführt werden und in denen die Arbeitsbedingungen schwieriger seien.
In einer aktuellen Studie kritisiert Verdi die Privatisierungstrategie des Supermarktkonzerns. In den letzten neun Jahren würden bei Edeka zunehmend mehr von den "Regiebetrieben" an selbstständige Einzelhändler verkauft. In dieser Betriebsform hätten die Mitarbeiter allerdings weniger Rechte, Arbeitsbedingungen würden sich oft verschlechtern und Mitbestimmungsmöglichkeiten "über Nacht" verschwinden. Die Gewerkschaft fordert daher, dass die Privatisierung gestoppt werden müsse. Verdi plant mit einer Kampagne auf diesen Zustand aufmerksam zu machen.
Edeka selbst weist den Vorwurf zurück und ließ wissen, das die Einzelhändler bei Edeka leistungsgerecht bezahlen würden.