Tchibo setzt auf Nachhaltigkeit
Der Kaffee- und Handelskonzern Tchibo will eigenen Angaben nach sein Warenangebot komplett auf nachhaltige Produkte umstellen. Weil weniger als 10 Prozent der weltweit verfügbaren Kaffee-Menge bisher als nachhaltig zertifiziert ist will Tchibo in Zukunft mit verschiedenen Siegelanbietern zusammenarbeiten. Bereits in diesem Jahr wird der Verkauf nachhaltiger Produkte bei Tchibo im Vergleich um vergangenen Jahr um 7 Prozent auf rund 20 Prozent ansteigen.
Sowohl beim beim konventionellen Kaffeeanbau als auch bei der Vermarktung nachhaltiger Kaffeeprodukte ist Tchibo bereits jetzt deutscher Marktführer. Mangels ausreichender Anbauflächen sind aber bisher nur 13 Prozent der angebotenen Getränke nachhaltig. Nun soll der Anteil bei Tchibo jährlich steigen. Mittelfristig wolle man nur noch nachhaltig angebauten Rohkaffee einsetzen , so Markus Conrad, Chef des Hamburger Kaffeerösters. Wie lange dies dauern wird, hänge aber von der Umrüstungsbereitschaft der Bauern in den kaffeeproduzierenden Ländern ab.
Eine wirklich nachhaltige Durchdringung auf diesem Sektor ist allerdings nicht einfach: die Ausdehnung von Kaffeefarmen bedroht häufig auch den Bestand von Regenwäldern und damit den der Erhalt der Biodiversität. Darüber hinaus arbeiten viele Kaffeebauern immer noch mithilfe des Einsatzes ihrer Kinder.
Nur wenn Kunden bereit sind auf Qualität zu setzen und den Mehrpreis zu zahlen, kann sich ein nachhaltiges Warenangebot langfristig durchsetzen. Die eigentliche Herausforderung für ein Unternehmen wie Tchibo besteht vor allem darin, ein komplexes und vielschichtiges Thema wie Nachhaltigkeit einfach und klar zu kommunizieren. Eine bewährte Strategie sei es, die Kaffeefarmer selbst zu Wort kommen zu lassen, so Achim Lohrie, Direktor der Unternehmensverantwortung bei Tchibo.
www.tchibo-nachhaltigkeit.de