Paula versus Flecki: Dr. Oetker verliert den Puddingstreit
Die Pudding-Schlacht zwischen Lebensmittelhersteller Dr. Oetker und Aldi Süd ist beendet. Seit März diesen Jahres stritten sich die beiden vor Gericht über ihre Puddingsorten "Paula" und "Flecki". Am Dienstag teilte ein Unternehmenssprecher von Dr. Oetker mit, man wolle den Streit nicht weiterführen. "Oetker nimmt das Urteil jetzt so hin und geht nicht weiter gegen 'Flecki' vor".
Zuvor hatte das Landgericht Düsseldorf im Eilverfahren einen Verbotsantrag des Lebensmittelkonzerns gegen die bayerische Molkerei Gropper zurückgewiesen. Die Richter entschieden, das "Flecki", den Gropper für Aldi Süd herstellt, nicht das technische Patent von Dr. Oetker verletzte.
Der Oetker-Antrag scheiterte bereist in zwei Instanzen bei dem Versuch, mit einem sogenannten Geschmacksmusterverfahren per Eilantrag ein europaweites Verkaufsverbot für den "Flecki"-Pudding durchzusetzen. Im letzten Verfahren ging es nun um das patentierte Herstellungverfahren von "Paula". Und wieder unterlag Dr. Oetker. In der Begründung hiess es, dass der Paula-Pudding viele kleine, gezielt angeordnete Flecken habe. Beim Flecki-Pudding hingegen beschränken sich diese Flecken nahezu auf einen einzigen dicken Fleck.
Die Ursache hierfür liegt in den unterschiedlichen technischen Herstellungsverfahren: beim Paula-Pudding werden die Auslaufdüsen beim Befüllen der Becher laut Patent mindestens zwei Mal unterbrochen und dabei um verschiedene Gradzahlen gedreht. Bei der Herstellung des Flecki-Puddings hingegen gibt es höchstens eine Dosierpause mit maximal einer Drehnung.