Zukunft nicht mehr Rosa: Financial Times wird eingestellt
Die Wirtschaftszeitung "Financial Times Deutschland" (FTD) wird eingestellt. Das hat der Verlag Gruner + Jahr am Freitag bestätigt. Am 7. Dezember erscheint das Blatt ein letztes Mal, dann verschwindet das rosafarbene Druckprodukt aus der deutschen Zeitungslandschaft.
Weil die FTD seit ihrer Gründung im Jahr 2000 Verluste schreibe, habe man keinen Weg mehr gesehen, die defizitäre Wirtschaftszeitung weiter zu betreiben, so Gruner + Jahr. „Es ist uns nicht gelungen, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das unseren Anspruch an Journalismus zu finanzieren vermag“, erklärte der Chefredakteur Steffen Klusmann. Nach Angaben von Gruner + Jahr sind von der Einstellung der FTD 364 Stellen betroffen: 258 Jobs in Hamburg, 42 in Frankfurt und 14 in weiteren Außenbüros. In nicht redaktionellen Verlagsbereichen kommen noch weitere 50 Mitarbeiter hinzu.
Auch das Anlegermagazin "Börse Online" und das Monatsmagazin "Impulse" sind von der Einstellung bedroht – sollte der Verlag diese Titel nicht wie geplant verkaufen können. Das Magazin "Capital" sowie die Neugründung "Business Punk" sollen dagegen erhalten und nach Berlin verlegt werden.
Mit der Einstellung der "FTD" wird in diesen Tagen – nur zehn Tage nach dem Aus für die „Frankfurter Rundschau“ – bereits die zweite große Zeitung Opfer der sinkenden Einnahmen. Die gesame Branche steht unter Druck durch das Internet: Hier sind die meisten Informationen in der Regel früher als in den Zeitungen und vor allem – kostenlos abrufbar. Ein Problem, dass in diesem Ausmaß nicht bestehen würden, hätten die Verleger ihre Internetangebote rechtzeitig zu kostenpflichtigen Angeboten gemacht.