Samsung: Arbeitsbedingungen bei Zulieferern ungenügend

Massenhafte Überstunden bei chinesischen Samsung-Zulieferern
Die Arbeitsbedingungen chinesischer Zulieferer der Elektronikindustrie sorgen erneut für Aufsehen. Eine von Samsung selbst beauftragte Prüfung von Zulieferer-Betrieben hat ergeben, das Arbeiter zum Teil massenhafte Überstunden leisten müssen und hohe Strafen für Fehlzeiten oder Verspätungen bekommen. In einer Mitteilung des Konzerns hiess es, das insgesamt vielfach "unzureichende" Arbeitsbedingungen in den chinesischen Werken bemängelt wurden.

Bisher wurden 105 Fabriken von Samsung-Zulieferern geprüft, 144 weitere sollen bis Ende 2012 noch kontrolliert werden. Darüber hinaus sollen ab 2013 noch einmal alle 249 Fabriken von unabhängiger Seite überprüft werden. Die US-Arbeitsrechtsorganisation China Labor Watch hatte Samsung im September vorgeworfen, auch Kinder zu beschäftigen. Bisher wurden dafür keine Beweise gefunden, das Unternehmen kündigte aber eine sofortige Vertragskündigung an, sollte ein Zulieferer Kinder beschäftigen.

Ausserdem drängt Samsung darauf, die Zulieferbetriebe zur Formulierung korrekter Arbeitsverträge, die Fabriken mit Sicherheitsstandards auszustatten und die Arbeiter sicherheitstechnisch zu schulen. Dazu sollen in Zukunft auch Managerlehrgänge gehören, in denen man lernt, wie man sexuelle Belästigung und Beleidigungen am Arbeitsplatz vermeiden kann.

Die US-Arbeitsrechtsorganisation hatte kritisiert, dass es in chinesischen Werken in der Vergangenheit zu Überstunden von bis zu 189 Stunden (von maximal 36 gesetzliche erlaubten) im Monat gekommen sei.