Kaisers Tengelmann bietet Fleisch mit Tierschutz-Label
Wer mit besserem Gewissen Fleisch essen möchte, kann sich in Zukunft an dem Fleisch-Label „Für mehr Tierschutz“ orientieren, dass der Deutsche Tierschutzbund jetzt erstmals vergeben wird. Mit dem Label soll garantiert werden, dass die Tiere, von denen das Fleisch stammt, es besser haben, als es der Gesetzgeber vorschreibt. Allerdings wird das Fleisch einen deutlich höheren Preis haben: Etwa 20 Prozent mehr als für herkömmliches Mastfleisch müssen Verbraucher dafür zahlen.
In rund 100 Filialen des Lebensmittelmarktes Kaiser’s Tengelmann wird ab dem 14. Januar Geflügel- und Schweinefleisch mit diesem Label verkauft. Ab Ende Januar ist es dann auch in den ersten Edeka-Märkten erhältlich. Beide Supermarktketten wollen das Fleisch als erstes im Raum Berlin anbieten. Der norddeutsche Händler Coop verhandelt noch mit dem Tierschutzbund.
Mast-, Transport- und Schlachtstandards, die besser sind, als gesetzlich vorgeschrieben –mehr Stallfläche, Beschäftigungsmöglichkeiten und Auslauf – das soll das Tierschutz-Label garantieren.
Gegenüber dem Focus erklärte Thomas Schröder, der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes: „Das Alm-Idyll mit zehn Schweinen und fünf Kühen auf einem Hof werden wir vermutlich nie wieder hinbekommen.“ Deshalb habe man Standards innerhalb des Mastsystems entwickelt, die trotzdem zu deutlichen Verbesserungen für die gehaltenen Tiere führten.
Partner des Labels ist Vion, der größte deutsche Fleischproduzent. Geschäftsführer Norbert Fuß verspricht sich viel von der Kennzeichnung: „Wir stoßen mit unserer Qualitätsoffensive im Bereich Tierwohl und Regionalität auf großes Interesse bei Handel und Verbrauchern.“