Setzt Edeka Streikbrecher zu Dumpinglöhnen ein?
Der Streik bei Edeka in Oberfranken geht in die dritte Woche. Die Fronten sind verhärtet. Die Beschäftigten fordern die Fortsetzung der Tarifverhandlungen und wollen den Druck aufrechterhalten. Edeka will sich dadurch offenbar nicht beirren lassen und spricht nur von einzelnen Verzögerungen bei der Auslieferung.
Zu diesem Bild passt allerdings nicht der Vorwurf, der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, dass kleine Edeka Händler kaum noch beliefert würden um im Lager in Gochsheim das "pure Chaos" herrsche. Zudem betreiben Edeka einen massiven Streibrechereinsatz, so Verdi.
Seit dieser Woche habe das Unternehmen 167 Leiharbeiter aus Polen angeheuert, als "Billigstarbeitskräfte zu Dumpinglöhnen", wie die Main-Post Peter König zitiert, den zuständige Verdi- Sekretär. König forderte Edeka auf die Tarifauseinandersetzung mit einem"verhandlungsfähigen Angebot" zu beenden anstatt zusätzlich "noch Leiharbeiter aus Polen auszubeuten".
Der Betriebsrat in Gorchsheim hält den Einsatz der Leiharbeiter für unverhältnismäßig und lässt rechtliche Möglichkeiten für eine einstweilige Verfügung prüfen. Edeka sieht sich allerdings in Vorleistung gegangen, mit seiner freiwilligen Anpassung Gehälter ab dem 1. April um 2,65 Prozent. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung um 6,5 Prozent.