Eurogate: 300 Beschäftigte streiken gegen Kinderschänder
300 Mitarbeiter des Container-Terminal- und Logistik-Unternehmens Eurogate haben in Bremerhaven ihre Arbeit niedergelegt, weil einer ihrer ehemaligen Kollegen wieder zum Dienst erschienen ist. Sie wollen nicht mit diesem Kollegen zusammenarbeiten, da er wegen schweren sexuellen Missbrauchs per Gericht verurteilt wurde. Zwei Jahre und neun Monate Gefängnis war die verhängte Strafe für monatelange Übergriffe auf seine damals zehnjährige Stieftochter.
Ein Mitarbeiter sagte gegenüber dem Fernsehsender RTL, dass sich die Streikenden nicht mit der Rechtsprechung identifizieren können. Man habe der Geschäftsführung mitgeteilt, dass die Arbeit erst wieder aufgenommen werde, wenn der verurteilte Kollege gehe. So geschah es auch: Nach einer Stunde hatte der ehemalige Straftäter das Gelände verlassen und die Beschäftigten nahmen die Arbeit wieder auf.
Inzwischen war allerdings ein Schaden in Höhe eines fünfstelligen EUR-Betrages entstanden. Und es könnten weitere Schäden entstehen, denn das Unternehmen ist laut Urteil eines Arbeitsgerichtes zur Weiterbeschäftigung des verurteilten Kollegen verpflichtet, sonsten drohen Geldstrafen. Ein wahres Dilemma für den Arbeitsdirektor des Unternehmens.